Was kommt zuerst: IT oder Prozesse? Episode 4
Der Weg zur erfolgreichen ERP-Implementierung in der Automobilzulieferindustrie

Die Implementierung eines Enterprise Resource Planning (ERP)-Systems in mittelständischen Produktionsunternehmen der Automobilindustrie wirft eine zentrale Frage auf: Soll der Fokus zunächst auf der IT oder auf der Optimierung der Geschäftsprozesse liegen? Dieser Artikel untersucht die Herausforderungen und präventiven Strategien, die bei der Ersteinführung sowie der Ablösung eines bestehenden ERP-Systems beachtet werden sollten. Durch die Analyse häufiger Praxis-Probleme und die Diskussion zielgerichteter Ansätze bietet der Artikel wertvolle Einblicke für Experten in den Bereichen Logistik und IT. Ziel ist es, eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die effektive Planung und Durchführung von ERP-Projekten zu schaffen, die die Balance zwischen technologischer Innovation und Prozessoptimierung meistert.
Interim Manager aus dem Interactive Interim Network können mit der Expertise aus verschiedenen Fachbereichen eine effektive Umsetzung konkret unterstützen.
Einleitung
Die Einführung oder Ablösung eines ERP-Systems stellt mittelständische Unternehmen der Automobilindustrie vor strategische Entscheidungen. Die zentrale Frage dabei ist: Was sollte Vorrang haben, die IT-Struktur oder die Prozessoptimierung? Diese Entscheidung ist nicht nur von technologischer Relevanz, sondern auch ein Spiegelbild der Unternehmensphilosophie und -strategie.
Die Bedeutung der Synchronisation von IT und Prozessen
Die erfolgreiche Implementierung eines ERP-Systems hängt maßgeblich von der Harmonisierung zwischen der bestehenden IT-Infrastruktur und den Geschäftsprozessen ab. Eine effektive ERP-Lösung sollte die Prozesseffizienz steigern, die Datenintegrität verbessern und eine agile, nachhaltige Entscheidungsfindung unterstützen. Die Frage nach IT oder Prozessen ist somit nicht sequenziell, sondern integrativ zu verstehen.
Herausforderungen bei der Ersteinführung eines ERP-Systems
- Unzureichende Bedarfsanalyse: Viele Unternehmen starten ERP-Projekte ohne eine tiefgreifende Analyse ihrer aktuellen und zukünftigen Geschäftsanforderungen.
- Widerstand gegen Veränderungen: Die Akzeptanz bei Mitarbeitern kann gering sein, insbesondere wenn die Vorteile des neuen Systems nicht klar kommuniziert werden.
- Komplexität der Datenmigration: Die Überführung bestehender Daten in ein neues ERP-System ist oft komplizierter und zeitaufwendiger als angenommen.
Präventive Ansätze für die Ersteinführung
- Gründliche Anforderungsanalyse: Vor dem Projektstart sollte eine umfassende Analyse durchgeführt werden, um die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Unternehmens zu identifizieren.
- Change Management: Die frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter und die klare Kommunikation der Projektziele sind entscheidend, um Widerstände abzubauen.
- Datenmanagement-Strategie: Eine sorgfältige Planung der Datenmigration und die Bereinigung der Datenbestände vor der Überführung sind essentiell.
Herausforderungen bei der Ablösung eines bestehenden ERP-Systems
- Systemkompatibilität: Die Integration des neuen Systems in die bestehende IT-Landschaft kann zu technischen Schwierigkeiten führen.
- Verlust von Anpassungen: Spezifische Anpassungen des alten Systems können nicht immer leicht in das neue System übernommen werden.
- Kosten- und Zeitüberschreitungen: Häufig werden der finanzielle und zeitliche Aufwand für die Ablösung unterschätzt.
Präventive Ansätze für die Ablösung
- Kompatibilitätsprüfung: Eine detaillierte Analyse der technischen Anforderungen und der bestehenden Systemlandschaft ist notwendig, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.
- Risikomanagement: Die Identifizierung potenzieller Risiken und die Entwicklung von Gegenmaßnahmen sind unerlässlich, um das Projekt im Rahmen des Budgets und Zeitplans zu halten.
- Migrationsplanung: Eine schrittweise Migration mit ausreichenden Testphasen minimiert das Risiko von Datenverlusten und Systemausfällen.
Unterstützungspotentiale des Interactive Interim Networks bei der Planung und Umsetzung
Basierend auf den Profilen der Mitglieder des Interactive Interim Network lässt sich eine umfassende Analyse durchführen, wie diese Experten aus verschiedenen Fachbereichen mittelständische Unternehmen der Automobilindustrie bei der Planung und Umsetzung von ERP-Systemen unterstützen können. Hier eine Zusammenfassung in Stichpunkten, gegliedert nach relevanten Fachbereichen und Expertisen.
Allgemeine Unterstützung durch Fachexpertise
- Branchenübergreifende Erfahrungen aus Automobil-/Zulieferindustrie, Maschinenbau, Logistik, Finanzdienstleistungen, Energie, Netzbetreiber, etc. ermöglichen es den Mitgliedern, Best Practices und innovative Lösungen aus verschiedenen Bereichen in die ERP-Implementierung einzubringen.
- Strategische und operative Leitung in den Bereichen Supply Chain Management, Finanzwesen, Technik, Produktion, Qualitätssicherung und Human Resources bieten eine ganzheitliche Sicht auf die Herausforderungen und Chancen der ERP-Implementierung.
- Expertise in der Prozessoptimierung und Digitalisierung hilft Unternehmen, ihre Abläufe zu verschlanken und die Effizienz durch das neue ERP-System zu steigern.
Spezifische Beiträge zu Schlüsselbereichen
- Supply Chain und Logistik: Erfahrungen in der strategischen und operativen Steuerung der Lieferkette, inklusive globalen Transportmanagements und Lieferantenmanagements, sind essentiell für die Integration des ERP-Systems in die Supply-Chain-Prozesse.
- Technik und Produktion: Kenntnisse in der Prozessoptimierung, Kostenreduzierung, und beim Management von Produktionsneuanläufen unterstützen die Anpassung der Produktionsprozesse an die ERP-Systeme.
- Finanzwesen: Expertise in der (Re-)Finanzierung, Organisationsentwicklung und im Aufbau von Finanzprozessen ermöglicht eine effektive Integration der Finanz- und Controlling-Module des ERP-Systems.
- Human Resources: Erfahrungen in der Organisationsentwicklung, im Coaching und in der strategischen Personalentwicklung unterstützen die Begleitung von Change-Management-Prozessen, die mit der Einführung von ERP-Systemen einhergehen.
Fazit
Die Entscheidung zwischen IT und Prozessen bei der Einführung oder Ablösung eines ERP-Systems ist nicht binär. Vielmehr erfordert sie eine integrierte Betrachtungsweise, die die technologischen Möglichkeiten und die Geschäftsprozesse in Einklang bringt. Durch die Beachtung der genannten Herausforderungen und präventiven Strategien können Unternehmen die Weichen für eine erfolgreiche ERP-Implementierung stellen. Ein proaktives Projektmanagement, das sowohl die IT-Infrastruktur als auch die Prozessoptimierung berücksichtigt, ist der Schlüssel zum Erfolg in der dynamischen Automobilzulieferindustrie.
Die Mitglieder des Interactive Interim Network bringen eine breite Palette an Fachwissen und branchenübergreifender Erfahrung mit, die sie befähigt, mittelständische Unternehmen der Automobilindustrie umfassend bei der Einführung oder Ablösung von ERP-Systemen zu unterstützen. Ihre Expertise deckt alle relevanten Bereiche ab, von der Supply Chain und Produktion über Finanzen bis hin zu HR, und ermöglicht eine integrative Betrachtung von IT und Geschäftsprozessen. Ihre Devise spiegelt die Notwendigkeit wider, klare Ziele zu setzen, Transparenz zu schaffen und gemeinsam Potentiale zu erkennen und umzusetzen. Die Mitglieder können somit maßgeblich dazu beitragen, die Weichen für eine erfolgreiche ERP-Implementierung zu stellen und die Unternehmen dabei unterstützen, die Herausforderungen des digitalen Wandels erfolgreich zu meistern.
Gerne nehmen Sie Kontakt mit uns auf:
E-Mail: info@interactive-interim.com
LinkedIn Profil: https://www.linkedin.com/company/interactive-interim-network
Über den Autor:
Lutz Beutgen ist ein erfahrener Interim Manager mit über 30 Jahren Berufserfahrung, spezialisiert auf Operations Management, insbesondere in den Bereichen Produktion, Supply Chain Management (SCM), Logistik und Qualitätssicherung. Er hat umfassende Erfahrungen in der Automobilindustrie sowie in der Metall- und Kunststoffverarbeitung. Lutz Beutgen ist bekannt für seine Fähigkeiten in der Prozessoptimierung, Kostenreduzierung, Qualitätsverbesserung und Standortplanung. Er arbeitet hauptsächlich mit international agierenden Mittelständlern und Familienunternehmen sowie Großunternehmen, insbesondere in produzierenden Unternehmen.
Mehr Informationen unter: https://beutgen-interim.de/
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